Montag, 14. März 2022, 11:30 Uhr
Henriettenstift Hannover
Prof. Dr. F. Heidenreich, Klinik für Neurologie, DIAKOVERE Henriettenstift
Der Begriff der schweren Hirnschädigung bezieht sich auf die meist ausgeprägte Funktionsstörung des Gehirns, wobei aber meist zumindest partiell eine Rückbildung möglich ist. fähig. Ursächlich lassen sich primäre und sekundäre Schädigungsmechanismen unterscheiden, außerdem ist relevant ob es sich um eine fokale Schädigung, durch eine oder mehrere Läsionen des Gehirns oder eine diffuse Schädigung von Hirngewebe handelt. Ein entscheidender Faktor ist dabei die im Vergleich zu anderen Körpergeweben bzw. -organen hochgradige Empfindlichkeit von Hirngewebe für eine Hypoxie, also Unterversorgung mit Sauerstoff. Aber auch andere Faktoren wie die Entstehung neurotoxischer Substanzen spielen eine Rolle bei der Gewebeschädigung.
Zu den primären Hirnschädigungen gehören die Folgen von Hirninfarkten und Hirnblutungen, von Hirntumoren und entzündlichen Hirnerkrankungen (Encephalitis), aber auch von Intoxikationen. Eine wichtige Rolle spielen aber insbesondere Folgen einer Hirnverletzung, also eines Schädel-Hirntraumas, das zu einer umschriebenen aber in manchen Fällen auch generalisierten Hirnschädigung führen kann. Sekundär entsteht eine Hirnschädigung als Folge einer Funktionsstörung anderer Organe, meist des Herz-Kreislauf-Systems, also z.B. im Rahmen von Herzinfarkten, aber auch bei Lebererkrankungen.
Im Vortrag sollen die Pathomechanismen der Hirnschädigung erläutert und typische Krankheitsbilder und deren Folgen auf die Hirnfunktion angesprochen werden.